
Im Gegensatz zum zusammengerotteten Pöbel der Konzernobersten, die nach Geld schreien, das im Sog der hausgemachten Finanzkrise untergehen soll, könnte man auch eine Bedürfnisanalyse machen. Gordon Brown glaubt offenbar, daß vor allem Bürger mit niedrigem Einkommen für die Finanzkrise verantwortlich sind. Wer hat denn Kredite aufgenommen und weit über die Verhältnisse gelebt und schließlich mit Privatinsolvenzen und geplatzten Hypotheken und Krediten die Krise herbeigeführt? Deswegen senkt man also die Mehrwertsteuer, senkt die Leitzinsen, erhöht die Staatsverschuldung und wirft die Gelddruckerei an, das führt dann dazu, daß der Niedrigeinkommer zunächst nicht die Lust am Konsum verliert und über den längeren Zeitraum doch die Zeche zahlt. Im Prinzip sehr klug angelegt und womöglich der Grund dafür, daß er kaum kritisiert wird, schließlich hat die breite Masse keine große Lobby wie die Großindustriellen. Die Maßnahmen befördern geradezu die Inflation und das Absinken der eigenen Währung, also werden Waren nominal teuerer und Importe erst recht. Nominal bleiben aber das Einkommen und Sozialtransfers konstant. Die nominale Konstanz gilt aber auch für Schulden, deren realer Gegenwert nun sinkt. Den Banken und Großindustriellen hilft das, denn durch eine Umschuldung in Realwerte erreicht man praktisch eine Teiltilgung bzw. ist das Begleichen der Schulden von heute mit den Einnahmen von morgen billiger als der reale Wert Schulden zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme. Nun nützt das dem Niedrigeinkommer kaum, denn bei steigenden Preisen hat er ohnehin kaum Geld seinen Schuldenberg abzutragen, denn er profitiert nur dann von der relativen Entwertung seiner Schulden im gleichen Maße, wenn sein Einkommen mindestens mit der Entwertung ansteigt, was in der Regel nicht der Fall ist. Um die Differenz zwischen Entwertung und nicht gestiegenem Einkommen ist er der Gelackmeierte. Bei eventuellen Sparguthaben der Niedriglöhner gilt natürlich, daß deren Realwert einfach niedriger wird.
Es folgt nun Sozialschwärmerei um die Bedürfnisse von Joe dem Klempner zu betrachten.
Zum Thema Geldanlage, hat jemand Interesse an einem bayerischem Traditionsunternehmen mit 10,4 Mio € Verlust im ersten Halbjahr des laufenden Rechnungsjahres? Rosenthal ist insolvent und steht zum Verkauf.
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