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Saturday, 30 August 2008

Was sonst noch geschah und was die Bahn damit zu tun hat.

Abgesehen von der Anreise habe ich auch anderes gemacht. Beispielsweise Segeln oder Essen. Wieder habe ich eine unmotivierte Windmühle gesehen. Diesmal hinter einem Edeka - und auch viel kleiner als die vom letzten Mal, und auch etwas verlotterter. Die Freizeitaktivitäten waren dann aber doch von Zugfahrten unterbrochen. Schließlich wurden sich noch Photos angesehen und sich über Krankenkassen ausgetauscht. Das Ergebnis: die staatliche Versorgung ist in Deutschland nicht besser als in Columbien. Nur in Columbien (und England) hat man die Möglichkeit mit Bargeld ordentlich versorgt zu werden. Der Gnadenschuß ist bei Menschen verpöhnt. Oft aber eine Alternative - insbesondere zur Kostendämpfung bei Renten- und Krankenkassen.
Da gibt es nur eins: Holt sie heraus, die Portemonnaies und auch sonstige Geldbehältnisse. Die Bahn geht an die Börse und ganz zufällig steigen die Preise. Die bevorstehende Vollsperrung der Hauptstrecke wird (vorerst) auch nicht zu Vergünstigungen für betroffene Fahrgäste führen (die mindestens eine Stunde länger unterwegs sind). Da reiben sich der Verkehrsminister und die engelsgleiche Angela (vermutlich) die Hände, endlich kann das Proletariat, das sich das Auto fahren nicht mehr leisten kann, besser, schneller und effizienter ausgenommen werden. Das geht in Richtung der neuen Fahrkartenautomaten "einfacher, schneller, schöner und besser" hieß von der Bahn. Klar, 75,1 % der DB-Anteile bleiben beim Bund, so daß er am meisten von eventuellen Dividenden profitiert, die wiederum höher werden je mehr die Unterschicht ausgenommen wird. Die "Vebraucherschutzgesetze", die die Erstattung bei Verspätung sogar deutlich unter die damalige Richtlinie der Bahn gesenkt haben - so daß sich auch die neue Bahn gern daran hält, waren nur der Anfang. Jetzt zieht man eine Nummer um Fahrscheine zu kaufen und zahlt dann noch einen "Bedienzuschlag".
Schleichend kommt da die Frage auf, ob der Wechsel der Betreuung der BahnCard-Inhaber von Bertelsmann (bzw. der Tochter arvato) zur Bahn (wo er übrigens noch nie vollständig angesiedelt war) der erste Schritt zur endgültigen Abschaffung der "betriebswirtschaftlich bedenklichen" BahnCard 50 ist - ihre Abschaffung ist schon einmal geprobt worden. Schließlich ist es nun nicht der Staatskonzern, der weniger einnimmt, sondern der Druck der Shareholder, der zur Gewinnmaximierung zwingt. Einer der stolzen Aktienbesitzer ist der Wolfgang, der die Preiserhöhung verteidigt - und dafür heftig kritisiert wurde. Die Grünen griffen gleich zu "gnadenloser Abzocke*", während NABU lediglich das Ziel einer Stärkung des Schienenverkehrs entschwinden sah.
*Behinderte ab 70% sind davon ausgenommen und müssen den Bedienzuschlag nicht zahlen.

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