Am Tag, an dem die Asche des Vulkans den Himmel nicht verdunkelte, wurde es ganz ruhig. Im Moment sind in Heathrow schon etwa 1500 Flüge nicht gestartet. Etwas befremdlich ist es schon, wen man rüberguckt und nichts hoch oder runterfliegt. Soweit es die BBC betrifft, ist es der Eyjafjallajokull am Eyjafjallajoekull Gletscher (beides in Bild). Die Ruhe hat die Enten dazu veranlaßt auf dem Gebäude nebenan Platz zu nehmen, das kommt sonst selten vor.
Neues gibt es auch von den Reichen. Charles Montgomery "Monty" Burns ist auf Rang 13 der reichsten fiktionalen Personen. Das ist ein Rückschlag, war er doch erst 2006 auf Platz 2. Desweiteren kann man aus der Liste schließen, daß man sein Geld ruhig daheim aufheben kann. Dagobert Duck (Scrooge McDuck, Onkel Dagobert) ist auf Rang zwei. Siehe dazu auch: hier.
Wer sich Suppe kauft, kann die Suppe nicht nur essen, sondern auch versuchen sie nachzukochen, sofern ihm das geschmeckt hat. Wer sich Musik kauft, darf sie sich aber nicht überall anhören.
Abgesehen von diesen Neuigkeiten, ist das Ende der Krise für einige Länder absehbar. Ein paar seltsame Erkenntnisse. Alle Freiliberalen würden sagen, daß niedrige Steuern gut sind. Besonders gern wird Großbritannien gelobt, wie kommt das eigentlich, daß die Produktion auf dem Stand von 1972 ist? Sollte nicht gerade hier produziert werden und der Wohlstand nur so sprudeln?
Andere Frage: wenn man sagt, daß Wettbewerbsfähigkeit das wichtigste ist und man die dadurch erreicht, daß man billiger produziert als andere, geht diese Rechnung dann immernoch auf, wenn das alle gleichzeitig versuchen oder könnte das zu Lohndumping, zu weniger Konsum, niedrigeren Preisen und schließlich Deflation führen? Die Wettbewerbsfähigkeit durch Kürzen an Investionen und Gehältern zu steigern verlangt Deutschland gerade von Griechenland. Diese Haltung kann auch falsch sein. Leider hat auch gerade das deutsche Zögern und Zaudern die Lage nur noch schlimmer gemacht, anstatt ein Zeichen zu setzen. Glaubt man Joseph Stiglitz, immerhin Nobelpreisträger in einschlägiger Kategorie, dann ist Griechenland nur vorübergehend bedroht, da die Fundamentaldaten gar nicht schlecht sind. Mit anderen Worten die Kernindustrien (Schiffbau, Tourismus) sind durch die Krise hart getroffen, aber kein Grund zu glauben, es würde nie besser werden. Leider haben die Banker darauf gewettet, daß Griechenland so schnell keiner hilft. Wirtschaft ist wohl wirklich nur Psychologie und es konnte jedem klar sein, daß die Kanzlerin bis zum allerletzen Moment warten würde - sprich genug Zeit zum Spekulieren bleibt. Je mehr spekulieren, um so schneller steigen die Zinsen und um so höher die Kreditversicherungen (also worauf man mit CDS wettet). Um so höher die Zinsen sind, um so teurer wird es für ein Land Kredite aufzunehmen. Die Kredite sind nötig, weil alte Kredite auslaufen und beglichen werden müssen und man entsprechende neue aufnimmt (man kann wohl auch "Rollverlust" sagen, weil die Schulden sozusagen "gerollt" werden - dabei verliert man den günstigen alten Zins und muß den höheren neuen bezahlen, ohne wirklich mehr Schulden aufgenommen zu haben). Dieser Verlust kann so hoch werden, daß ein Staat sich nicht mehr finanzieren kann und pleite geht. Je schneller man aber sagt, daß die Spekulation zwecklos ist, weil die EU (oder wer auch immer) den Staat schützt, um so weniger steigen die Zinsen, um so geringer das Risiko einer echten Pleite. Also, liebe Kanzlerin, nächstes Mal dem Unausweichlichen etwas entschlossener zustimmen und das Risiko für alle gering halten. Übrigens, das deutsche Zaudern hat Griechenland richtig Geld gekostet, schließlich sind die Zinsen für letzten Anleihen deutlich höher gewesen, als sie hätten sein müssen. Damit ist auch das Risiko gestiegen, daß Griechenland tatsächlich das Rettungspaket benötigt.
Ganz nebenbei bermekt, würde Deutschland sogar Gewinn machen, wenn es Griechenland Geld leiht. Es ist nämlich eine Spekulation, daß Griechenland nicht pleite geht. Deutschland leiht sich das Geld für Griechenland zum normalen Satz für Deutschland, also rund 3,35%, und verleiht es dann für rund 5% weiter. Fällt Griechenland nicht aus, macht man rund 1,65% pro Jahr Gewinn. Wenn Spanien Hilfe braucht, sollte man es sich genauer überlegen. Weil die spanischen Gehälter an die Inflation gekoppelt sind, können die Reallöhne nicht sinken - im Gegensatz zu Deutschland, wo in mancher Branche der Lohn real in den letzten zehn Jahren gesunken ist. Das heißt Spanien verliert konstant an Wettbewerbsfähigkeit. Das lange Zögern im Fall Griechenland hat nun aber auch Spekulationen gegen Spanien und Portugal ausgelöst.
Eine ähnliche Wette gab es auch schonmal gegen Island. Hat aber damals geklappt, schon weil Island keinen Euro hat und der Außenwert der Währung schnell abstürzte - was blöd ist, wenn man Schulden in Fremdwährung hat.
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